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Einfache Sprache
Diese Jagd- und Holzhauerhütte stand ehemals an den Waldhängen des Lusen, wohin Sie von hier aus schauen können. Sie bot allen, die im Wald arbeiteten, Schutz und Unterkunft. Ab dem 19. Jahrhundert hatte die Holzgewinnung im Bayerischen Wald eine große Bedeutung. Die steigende Nachfrage nach Holz gab vielen Menschen Arbeit. Die Holzhauer waren für das jeweils zuständige Forstrevier tätig. Für ihre Arbeiten – das waren das Fällen, Sägen, Entasten, Entrinden, Abtransportieren und Aufrichten – wurde ein bestimmter Lohn pro Raumeinheit Holz ausgehandelt. Der Holzhauer war also ein Akkord-Arbeiter. Waldarbeit gab es das ganze Jahr über mehr als genug. Im Hochwald wurde das Holz im Sommer, also "im Saft" eingeschlagen. Im Herbst zog man es zusammen und markierte die Haufen mit aufgestellten Stämmen. So konnte man sie später auch unter meterhohem Schnee wiederfinden. Denn erst im Winter brachte man das inzwischen angetrocknete Holz mithilfe von Schlitten zu bergab gelegenen Lagerplätzen. Diese Art des Transports war Schwerstarbeit. Bereits das Hinaufziehen der großen Schlitten war mühsam. Nicht minder anstrengend war dann das Lenken der schwer beladenen Holzschlitten. Bei den abenteuerlichen Talfahrten kam es immer wieder zu Unfällen, die manchmal auch tödlich endeten. Um 1960 veränderten die Einführung der Motorsäge, Schleppereinsatz und Straßenbau die Arbeit im Wald grundlegend. Viele Holzhauer wurden nun im Winter arbeitslos und mussten "stempeln" gehen.