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Auf dem Alpenrelief findest Du den Triglav ca. 50 cm von der Beschriftung entfernt. Er liegt im Südosten des Alpenbogens und ist mit 2864 m die höchste Erhebung der Julischen Kalkalpen. Bei guter Sicht ist er aus über hundert Kilometern Entfernung erkennbar. Der Triglav ist Teil des Triglav-Nationalparks in Slowenien. Dort kennt den Berg jedes Kind, denn er ziert als Nationalsymbol das Landeswappen und die Staatsflagge. Die vielfältige Flora und Fauna sowie geologische Besonderheiten, wie z.B. zahlreiche Karsthöhlen, Felsfenster oder Fossilien, zogen früh Naturforscher in die Julischen Alpen. In diesem Zuge bestiegen 1778 waghalsige Abenteurer den Triglav. Als Erschließer der Julischen Alpen gilt der Botaniker und Alpinist Julius Kugy. Er sorgte seit 1878 mit seinen dortigen Erstbesteigungen für Aufsehen. Allmählich kam der Tourismus in Gang, und der Triglav etabliert sich als Alternative zu den westlichen Alpengipfeln. Der 1873 vereinte Deutsche und Österreichische Alpenverein förderte den Hütten- und Wegebau in den Ostalpen. So entstanden bis 1914 zahlreiche Hütten, vor allem in den Hochregionen, um Gipfelanstiege zu erleichtern. In Slowenien, das bis 1918 zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie gehörte, fanden sich erst 1893 heimische Sektionen zu einem eigenen, unabhängigen Alpenverein zusammen. Seit 1903 heißt er Slowenischer Alpenverein. Zwischen den Alpenvereinen kam zu einer Konkurrenzsituation, die 1908 zu eskalieren drohte: Mehrere österreichische Sektionen diskutierten über „Abwehrmaßregeln gegen den Slowenischen Alpenverein“. Abwertende Äußerungen über die Leistungen der einheimischen Sektionen schürten den Konflikt. Die österreichischen Sektionen lehnten slowenische Berg- und Hüttennamen ab. Mitglieder des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins sollten im slowenischen Alpenraum nur noch eigene Hütten und Wege ansteuern. Auch nationalistische Einstellungen spielten dabei eine Rolle. Aber schon bald veränderten die politischen Umwälzungen durch den Ersten Weltkrieg die alten Besitzverhältnisse radikal: Nach Kriegsende fielen alle in Slowenien liegenden Hütten des DuOeAV an den neuen Staat Jugoslawien. Dieser übertrug sie dem Slowenischen Alpenverein, zu dem sie bis heute gehören. Längst pflegen die Alpenvereine einen freundschaftlichen Umgang. Gemeinsam engagieren sie sich für den Erhalt der Alpen. Seit 2008 gibt es das grenzübergreifende Projekt der sogenannten Bergsteigerdörfer. Als solches gilt nur, wer Natur und Landschaft bewahrt, auf die technische Erschließung seiner Region verzichtet, lokale Produkte anbietet, nachhaltige Mobilität pflegt und die Anliegen der Alpenkonvention realisiert. Von den mittlerweile 40 Bergsteigerdörfern befinden sich vier in Slowenien, darunter Dovje-Mojstrana. Von dort führt ein Weg direkt zum Triglavgipfel.