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Die Felsen unseres Alpingartens rechts hinter Dir kannst Du gut ertasten. Es sind Kalksteine aus den Berchtesgadener Alpen. Die Gesteine der dort landschaftsprägenden Gebirgsstöcke entstanden vor etwa 200 Millionen Jahren aus aufgefalteten Meeres-Ablagerungen wie z.B. Muscheln, Schnecken oder Schalentieren. Du kannst fühlen, dass Kalkstein relativ weich ist und unterschiedliche Texturen aufweist - von fein- bis grobkörnig und von massiv bis porös. Gesteine sind nicht nur ein geologisches Element, sondern beeinflussen auch die Flora und Fauna.Die Pflanzen des Alpengartens ertaste und rieche bitte nur zusammen mit einem Sehenden. Denn teilweise sind sie giftig wie der Seidelbast oder der Fingerhut. Wir haben ein alpinen Pflanzengarten bei uns im Museum angelegt, weil sich in den Alpen einzigartige Blumen und Pflanzengesellschaften befinden, auf die wir hinweisen wollen. Mit zunehmender Höhe ändern sich nämlich die klimatischen Bedingungen und damit die Vegetation. Zum Beispiel Edelweiß, Enzian und Alpenrose findest Du hier. Unser Alpinum modelliert drei Höhenstufen der Kalkalpen, die in einem Oval der Länge nach hintereinander angeordnet sind. Dieses Oval ist etwa 8 m lang und in der Mitte 3m breit. Du stehst als erstes neben einem großen Stein, der einen Gipfel darstellen soll. Hier befindet sich die höchste Höhenstufe, der Übergang zur sogenannten nivalen Zone mit ganzjähriger Schneebedeckung. Hier überleben nur noch vereinzelt Polsterpflanzen und andere Fels- und Schutt-Spezialisten wie Edelweiß, Aurikel und Steinbrech-Arten. Wenn Du Dich an den Steinen weiter entlang tastest, kommst Du nach 2 – 3 m zur mittleren Stufe, der alpinen Stufe, wo Gräser und Zwergsträucher niedrige Bestände bilden. Wiederum 2-3 m weiter folgt die montane oder Bergwaldstufe mit Waldpflanzen wie dem Alpenveilchen. Die Alpenpflanzen sind bis heute Symbol für die Verbundenheit mit den Bergen. Doch Ende des 19. Jahrhunderts waren sie so beliebt, dass ihr Bestand durch Pflücken und Ausgraben massiv zurückging. Um für die Alpenpflanzen zu sensibilisieren, gründete sich im Jahr 1900 der Verein zum Schutze der Alpenpflanzen. Heute ist das der Verein zum Schutz der Bergwelt. Er legte mehrere Alpengärten an, unter anderem im Alpinen Museum. Er wurde 1911 zusammen mit dem Alpinen Museum eröffnet. Am unteren Ende des Alpinums angekommen, findest Du 2 m weiter die alte Höllentalangerhütte. Gehst Du noch 2 m weiter, kommst Du an einer Hüttenbank vorbei und gelangst Du zur nächsten Stele.