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Einfache Sprache
Im Jahr 1618 lässt Fürstbischof Leopold V. nahe der böhmischen Grenze auf etwa 1100 Metern Höhe eine Mautstelle errichten. Schon bald entsteht dort das Waldhufendorf Leopoldsreut, das im Volksmund auch „Sandhaisa“ genannt wird. Das Dorf liegt an einer wichtigen Handelsroute des Goldenen Steigs, auf der sogenannte Säumer ihre Waren mit Packeseln zwischen Bayern und Böhmen transportieren. Mit dem Niedergang des Handelswegs zu Beginn des 18. Jahrhunderts verliert die Mautstelle zunehmend an Bedeutung. Aus dem einstigen Säumerdorf wird notgedrungen ein Bauerndorf. Doch der karge Boden und das raue Klima eignen sich kaum für die Landwirtschaft. So wird die Waldarbeit zunächst zum Nebenverdienst und bald zur Haupteinnahmequelle der Einheimischen – der Staatsforst entwickelt sich zum wichtigsten Arbeitgeber des Dorfes. Heidi Wolf berichtet in einem 25-minütigen Radiobeitrag über das kleine Dorf Leopoldsreut im Bayerischen Wald, das 350 Jahre lang existierte – bis 1962 die letzten Bewohner den Ort verließen.