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Einfache Sprache
In der Weimarer Republik gilt das Leben im Bayerischen Wald als äußerst beschwerlich. Große Armut prägt die Region, und vielerorts fehlt eine funktionierende Infrastruktur. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wächst zudem die Furcht vor einer Bedrohung, die man im neu gegründeten Nachbarstaat Tschechoslowakei zu erkennen glaubt. Um die Lage in der Grenzregion zu verbessern, beschließt die Bayerische Staatsregierung im Jahr 1930 ein Förderprogramm für Ostbayern. Gleichzeitig soll die Region wissenschaftlich erforscht werden. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird diese Forschung nochmals intensiviert. Im NS-Staat dient die Förderung der Region jedoch nicht nur deren Stärkung, sondern wird gezielt als Teil des ideologischen Kampfes gegen die angebliche „Slavengefahr aus dem Osten“ instrumentalisiert. Die Wissenschaft erhält den Auftrag zu zeigen, wie abgehängt sich die Menschen in der Grenzregion fühlen, um ein staatliches Eingreifen zu rechtfertigen. • Bayerische Ostmark: Der mittelalterliche Begriff „Mark“ bezeichnet eine wehrhafte Grenzregion zum Schutz der Landesgrenzen.