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Das Relief zeigt die Alpen von Wien bis Nizza. Es hat den Maßstab 1:100.000 und ist deshalb gut elf Meter lang und drei Meter breit. Jetzt gerade stehst Du am östlichen Rand der Alpen in der Nähe von Wien. Einige Gipfel und Städte sind zur besseren Orientierung mit glatten Messingelementen hervorgehoben. Das Relief selbst hat eine raue Oberfläche, da es mit einem Sanddruckverfahren hergestellt wurde. Auf die gekennzeichneten Gipfel und Städte weisen Beschriftungen in Braille-Schrift am Metallrahmen des Reliefs hin. Die Elemente findest Du, wenn Du mit der Hand, ausgehend von dem jeweiligen Beschriftungstäfelchen und im rechten Winkel dazu, nach vorne über das Relief tastest. Auf der rechten Seite von elf Beschriftungen sind QR-Codes. Über diese erhältst Du mehr Informationen zum Naturraum Alpen, den Bewohner*innen, zum Bergsteigen und zum Bergsport. Du spürst sie, wenn Du Dich mit der Hand auf dem Metallrahmen des Reliefs bewegst. Die Alpen sind das höchste Gebirge Europas. Sie erstrecken sich über rund 1.200 Kilometer in Form eines flachen Halbkreises von Frankreich bis nach Österreich – der Alpenbogen. Er umfasst acht Länder: Frankreich, Monaco, Italien, die Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Österreich und Slowenien. In den Alpen reihen sich auf engem Raum von mediterranen Tälern bis zu alpinen Gletschern eindrucksvolle Berglandschaften. Sie bilden einen der größten zusammenhängenden Naturräume Europas. Die Alpen sind auch ein europäischer Hotspot der Biodiversität und beherbergen über 30.000 Tier- und 13.000 Pflanzenarten. Entstanden sind die Alpen vor etwa 30 Millionen Jahren durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten. Dabei falteten sich in hohe Gesteinsschichten auf. In den Zentralalpen sieht man vorwiegend Granit, die nördlichen und südlichen Alpen sind von Kalkstein geprägt. In den Alpen können unterschiedliche Höhenstufen auf geringstem Raum erlebt werden. Die Höhenstufen gliedern sich nach Vegetation, klimatischen Bedingungen und der Nutzung durch den Menschen: - bis rund 1.000 Meter überwiegen Laubwälder - bis rund 2.200 Meter Nadelwälder - bis rund 3.000 Meter Stauden, Zwergsträuchern und Wiesen - darüber Fels- und Eis Ihren höchsten Punkt haben die Alpen am französischen Mont Blanc mit 4.807 Metern. Der höchste bayerische Alpengipfel ist die Zugspitze mit 2.962 Metern. Besonders wichtig sind die Alpen als „Wasserschloss Europas“. Der Rhein, die Rhone in Frankreich, der Po in Italien entspringen dort und auch das meiste Wasser der Donau kommt aus den Alpen. Diese Flüsse versorgen in einem weiten Einzugsgebiet hunderte von Millionen Menschen mit Wasser. Im Vergleich zum restlichen Mitteleuropa wenig industriell überformt, ermöglichen die Alpen einzigartige Erfahrungen von Natur und Außeralltäglichkeit. Seit dem 18. Jahrhundert spielen diese Naturerlebnisse für den Tourismus eine wichtige Rolle. Seitdem zieht die Kombination aus landschaftlicher Naturschönheit, vielfältigen Ökosystemen und Sportmöglichkeiten Besuchende und Bergbegeisterte an, zuletzt rund 120 Millionen Menschen jährlich. Die Wirtschaftsleistung der gut 14 Millionen Bewohner*innen des Alpenraums variieren regional. Tourismus und Dienstleistungen sind in beliebten Reisezielen hauptsächliche Einkommensquellen. Die traditionelle Landwirtschaft im Haupterwerb hat hingegen seit den 1980er Jahren an Bedeutung verloren und prägt heute eher strukturschwache alpine Regionen.