Sprache
Einfache Sprache
Die zweite Jahreshälfte 1935 nutzt Fehn dazu, die in Leopoldsreut gesammelten Daten zu ordnen und auszuwerten. Auf dieser Grundlage verfasst er den wissenschaftlichen Aufsatz Waldhufendörfer im hinteren Bayerischen Wald, in dem er seine Fotografien sowie zahlreiche Flurkarten präsentiert. Ganz im Sinne der Zeit betont Fehn in der Einleitung seines Aufsatzes, dass er die Untersuchung „ohne Rücksicht auf die Staatsgrenze, die für die Siedlungsentwicklung keinerlei Rolle spielte“, durchgeführt habe. Er stellt klar: „Sie ist ja nur eine politische Binnengrenze im Gebiet des geschlossenen deutschen Volkstums.“ Mit dieser Argumentation greift Fehn die Forderungen der NS-Wissenschaftspolitik auf. Er stellt seine historisch-geographischen Untersuchungen bewusst in den Kontext des nationalen Kampfes gegen die Tschechoslowakei – schließlich hatten ihm erst diese politischen Umstände seine Forschungen ermöglicht. • Waldhufendorf: Das Waldhufendorf ist eine ländliche Siedlungsform, die üblicherweise in Rodungsgebieten auftritt. Die Höfe des Dorfs sind zumeist entlang einer zentralen Straße aufgereiht. Hinter den Höfen erstrecken sich lange, schmale Acker- und Waldstreifen, die „Hufen“ genannt werden.