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Auf dem Alpenrelief findest Du den höchsten Punkt des Monte-Baldo-Bergrückens ungefähr 40 cm von der Beschriftung entfernt. Das Monte Baldo-Massiv gehört zu den Südlichen Kalkalpen. Es erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen dem Gardasee im Westen und dem Etschtal im Osten. Nach Süden fällt der Monte Baldo zur Norditalienischen Tiefebene ab, liegt also am Südrand der Alpen. Die Einzelgipfel des Monte Baldo-Massivs übersteigen die 2.000 Meter-Marke. Höchste Erhebung ist die Cima Valdritta mit 2.218 Metern über dem Meeresspiegel. Der Monte Baldo ist als „Blumenberg“ berühmt und seit jeher Pilgerziel für Pflanzenfreunde. Es gibt sogar Arten, die erstmals dort gefunden und wissenschaftlich beschrieben wurden, wie zum Beispiel die Monte Baldo-Segge oder die Monte Baldo-Anemone. Wegen seiner Artenvielfalt geriet der Monte Baldo schon sehr früh ins Visier der Naturforscher und Heilpflanzen-Sammler. Bereits im Jahr 1551 stieg Francesco Calzolari, ein Apotheker und Botaniker aus Verona, zum ersten Mal mit einer kleinen Expedition auf den Monte Baldo. Nach weiteren Besteigungen fasste Calzolari seine Beobachtungen in einem Florenwerk zusammen, das 1566 unter dem Namen „Il viaggio di Monte Baldo“ erschien – „die Reise zum Monte Baldo“. Dieses Werk war nicht nur eine Exkursionsflora, sondern enthielt auch eine der ersten pflanzengeographischen Beschreibungen nach Vegetationsstufen - revolutionär für die damalige Wissenschaft! Warum ist die Pflanzenwelt des Monte Baldo so einzigartig? Das liegt zum einen an seiner Lage am Südrand der Alpen, aber auch an seiner gewaltigen Höhenerstreckung: Vom mediterran geprägten Gardasee auf 65 Metern geht es hinauf bis auf 2.218 Meter - und damit bis hinauf in die alpine Stufe mit ihrem Hochgebirgsklima. Deshalb finden wir hier alle Vegetationsstufen: von der mediterranen Steineichen-Macchie über den submediterranen Flaumeichen-Hopfenbuchen-Wald bis hinauf in die Buchenstufe, oberhalb der Waldgrenze dann der subalpine Latschengürtel und Zwergstrauchheiden mit Strahlenginster und Almrausch, noch höher dann alpine Rasen, Schneeböden und alpine Felsvegetation. Diese Vielzahl an Höhenstufen und Biotoptypen bedingen den außergewöhnlichen Artenreichtum des Monte-Baldo-Massivs. Zum anderen blieb der Monte Baldo während der Eiszeiten unvergletschert – wie auch andere Gipfel am südlichen Alpenrand. Deshalb kommen beispielsweise in den Gardasee-Bergen heute einige Pflanzenarten weltweit nur hier vor - als sogenannte „Endemiten“ in einem eng umgrenzten Gebiet.